Radtouren
Mehr Urlaub
Home > Griechenland 2002 > Seite 2 von 7
Sonntag, 07.07.02: Meteora-Klöster
Morgens haben wir Blei in den Gliedern, erst kurz vor neun wälzen wir uns
aus dem Schlafsack. Zum Frühstück erwerben wir ein furztrockenes Brot
und ein Glas Marmelade. Dann brechen wir auf zu den Felsen: Catrin hat sich
eine Wanderroute ausgedacht, auwei. Bis zum nächstgelegenen Klosterparkplatz
vor Nikolaos Anapaphas fahren wir mit dem Auto, dann schlagen wir uns ins Gestrüpp.
Der
"Weg", den Catrin deutlich zu erkennen glaubt, ist bestenfalls ein
Ziegenpfad. Schnell artet die Wanderung in einer kriminellen Kletterpartie aus.
Zwischendurch stolpern wir fast über Schildkröten. Nach einer knappen
Stunde haben wir eine Art Grat zwischen zwei Felstürmen überquert,
vor uns fällt der Hang fast senkrecht ab. Wir setzen uns auf den letzten
besteigbaren Felsen und genießen eine grandiose Aussicht auf die Meteora-Felsen.
Anschließend kehren wir auf dem Weg zurück, den wir gekommen sind
und der auch hangabwärts noch Nervenkitzel zu bieten hat. Endlich wieder
unten angekommen, fahren wir noch ein Kloster weiter, bis Rousanou. Das recht
kleine Kirchlein ist mit drastischen Fresken bemalt: Darstellungen von Enthauptungen,
Märtyrer, denen Hände, Arme, Beine abgeschlagen werden, die verbrannt
oder gekocht, zerquetscht oder gerädert werden. Alles nett restauriert
und mit blühenden Blumen im Vorraum. Mittlerweile ist es 13.00 Uhr und
ziemlich heiß, deswegen ziehen wir uns zurück. In Kastraki machen
wir erst noch Halt auf einen griechischen Salat, Oliven und Tsaziki und ziehen
uns dann zur Siesta am Campingplatz und am/im Pool zurück.
Nach 16.00 Uhr machen wir uns nochmals auf den Weg: Mit dem Auto fahren wir hinauf bis zum höchstgelegenen Kloster Metamorphosis bzw. Great Meteoron. Das schließt allerdings schon um 17.00 Uhr wieder seine Pforten, deswegen bleiben uns nur ein paar Minuten. In der Klosterkirche sehen wir weitgehend dieselben Folterdarstellungen wie in Rousanou. Schnell werden wir herausgescheucht, dann laufen wir noch über die nächsten Felsen. Alles recht leer, nach Schließung des Klosters sind nur noch wenige Touristen da. Vorher war es allerdings auch nicht grade überlaufen. Wir haben eine tolle Sicht auf das benachbarte Kloster Varlaam. Zu dessen Parkplatz fahren wir weiter und klettern wieder auf die Felsen. Wir können uns kaum sattsehen an der Landschaft. Weiter fahren wir auf der Straße an Agia Trias vorbei, das als Kulisse für den James Bond Film "In tödlicher Mission" diente, bis nach Agios Stephanos. Von dort haben wir eine beeindruckende Aussicht weit über die tief unten liegende thessalische Ebene hinweg. Catrin ist kaum von den Felsen wegzubekommen, aber ich werde langsam müde. Zurück fahren wir über Kalambaka bis nach Kastraki zu unserem Campingplatz.
Ein paar Worte zur Fauna: Viele Schwalbenschwänze taumeln in der Luft.
Dicke Glitzerkäfer brummen wie kleine Luftmofas vorbei. Interessant auch
die Riesenfliegen mit leuchtend grünen Facettenaugen. Am Swimming-pool
zischen uns die Schwalben am Kopf vorbei, um auf der Wasseroberfläche ertrunkene
Insekten zu fangen. Auf unserem Zelt findet Catrin die komplette, leere Hülle
irgendeines Riesenkäfers, der sich nachts bei uns seines Exosklettes entledigt
hat.
Abends Duschen und Essen am Campingplatz. Die Pork Chops sind genauso minderwertig
wie das Souvlaki gestern, aber das griechische "Alpha"-Bier schmeckt
gut, besser als "Mythos" oder das allgegenwärtige Amstel.
© Martin Taplick 25.09.2002, Letzte Änderung 09.03.2008