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Fr, 14.8.98: Nyborg - Kerteminde
Museumstag,
heute ist Kultur angesagt! Zuerst
besuchen wir in Nyborg eine alte Fähre, in der man sich inkl. Brücke
und Maschinenraum alles ansehen konnte. Dieses "Fährmuseum" ist
erst kürzlich eingerichtet worden, nachdem im Juni die Brücke eröffnet
und der Fährverkehr eingestellt worden ist. Dann fahren wir eine kurze
Strecke nach Norden, nach Kerteminde. Dort besichtigen wir das Meeresmuseum,
mit Flora und Fauna der heimischen Ostseeküste. Echte Fische, zum Anfassen
nahe. Carolin hatte allerdings zu viel Respekt vor den Fischen, um ihre Hand
ins Wasser zu tunken. Es gab Kleintierbecken mit Mikroskopen für eigene
Forschungen. Und einen Tunnel unter Wasser mit Fenstern zum Rausgucken. Dort
habe ich eine "Seegrasnadel" entdeckt, was mich sehr begeisterte.
Catrin fand das Suchspiel "Finde die 10 Steinbutte in diesem Becken"
am interessantesten. Und Carolin hat interessiert vor den Aquarien gestanden.
Auf dem Campingplatz dann mit etwas Angst vor Regen unser Zelt aufgebaut. Abends
haben wir in einem etwas zu noblen Ambiente Fisch gegessen, Catrin eine "Rodspotte"
(Scholle), ich eine "Multe", von der ich bis heute nicht weiß,
was für ein Fisch das war. Egal, war lecker. Carolin hat im Laufe des Tages
lauter kleine, rote Punkte entwickelt und ist knatschig. Hm, Wunschpusteln wie
beim Sams sind es nicht, das hätten wir gemerkt. Allerdings gingen noch
kurz zuvor die Windpocken im Kindergarten um, wir haben also fast schon damit
gerechnet. Ein klein wenig schlechtes Gewissen haben wir schon, dass wir jetzt
in halb Fünen unsere Windpocken verteilen, aber die Gewissensqualen halten
uns nicht davon ab, weiterzufahren.
Nachts wider Erwarten doch kein Regen, aber fast!
Sa, 15.8.98: Kerteminde - Aarup
Der Himmel ist bleigrau und es ist empfindlich kühl. Wir haben mit dem
Reisetermin im August durchaus Hoffnung auf wärmeres Wetter verbunden.
Eigentlich wollten wir auf die nordöstliche Halbinsel bis "Fyns Hoved"
und anschließend Richtung Westen auf einen gottverlassenen Campingplatz
an der Nordküste, nördlich von Odense. Auf diese Weise hätten
wir unsere Fünen-Umrundung fortgesetzt. Als aber gerade pünktlich
zur Abfahrt ein Nieselregen einsetzte, änderten wir unsere "laaangfristige"
Planung und meldeten uns spontan telefonisch in der JH in Aarup an, die auch
Platz für uns hatte. Nach Aarup fuhren wir über Odense, der größten
Stadt auf Fünen. Das Wetter besserte sich, wir hatten den ganzen Tag keinen
Regen. Auch der Wind hat gedreht, jetzt weht er aus Westen. Uns entgegen, natürlich.
Pause in Odense im netten Cafe, lebendige Fußgängerzone, nette Läden,
eine Abwechslung nach den vielen Käffern. Die
JH in Aarup entpuppte sich als dunkler, ungelüfteter Schuppen. Dort befand
sich bereits eine Damen-Handballmannschaft im Traininslager. Abends statt Restaurant
Nudeln mit Soße aus dem Glas in der JH-Küche zubereitet, dazu eine
Flasche Wein, schmeckte alles sehr billig. Carolin hat mittlerweile überall
Windpockenpusteln, jammert und schläft unruhig. Wir betupfen ihre Pusteln
mit einem vorsorglich mitgenommenen Anti-Juckzeug, danach sieht sie aus wie
ein Fliegenpilz. Das müssen die unbarmherzigen Eltern natürlich fotographisch
dokumentieren...
Abends stelle ich Catrin die Frage, ob sie eigentlich jemals im Legoland war.
War sie nicht, möchte aber eigentlich gerne mal dort hin. Wegen Carolin,
selbstverständlich. Eigentlich eine richtig gute Idee.
So, 16.8.98: Aarup - Morkhold
Morgens Sonne, hurra! "Opulentes" Frühstück im Hotel, von
dem aus anscheinend auch die JH verwaltet wird. Dann los Richtung Nordwesten,
wir wollen in zwei Tagen Billund mit dem Legoland erreichen. Hügel rauf
und runter, dabei oft Gegenwind, das geht in die Beine. Auf halber Strecke haben
wir Middelfart erreicht, dann geht's es über die Brücke rüber
nach Jütland. Tschüss Fünen! Als nächstes fahren wir durch
die ziemlich unansehlichen Hafen- und Industriegebiete von Fredericia, wir lassen
die Stadt rechts liegen und fahren weiter die Ostküste rauf. Endlich erreichen
wir nach über 70 km den Luxuscampingplatz Morkold am Ende einer langgestreckten
Ferienhaussiedlung. Ein Spielplatz für Carolin, ein ruhiger Zeltplatz für
uns. Abends Budenessen am Campingplatz, kulinarisch völlig wertlos, aber
leider nicht umsonst.
Mo, 17.8.98: Morkhold - Billund
Weiter geht es den Radweg "5" entlang, der uns schnell in sehr hügeliges und waldiges Gebiet führt. Nach dem zweiten Mal absteigen und bergauf schieben wechseln wir auf die Landstraße, auf der wir nach Vejle hineinrollten. Eine langgezogene Abfahrt, die uns sogar nötigte, die Handbremse zu ziehen, toll! Bergab fahren wir am liebsten. Vejle weist eine nette Fußgängerzone auf, wo Catrin unser Kartenmaterial ergänzen kann. Aus Vejle heraus folgt zuerst ein langer, schwerer Anstieg. Ärgerlich, wir wären lieber auch heraus aus der Stadt bergab gefahren. Dann schlägt der Gegenwind voll zu: Hinauf geht's die Hügel im Schneckentempo, weil's hinauf geht. Herab geht's im Schneckentempo, weil der Wind uns nicht herabrollen lässt. Schließlich erreichen, erkämpfen wir Billund auf dem Radweg parallel zur Einflugschneise und Landebahn des Flughafens Billund. Der sehr große Campingplatz nebst JH liegt direkt neben dem Flughafen. Abends lässt der Wind endlich nach, sofort bezieht es sich dicht und es fängt an zu nieseln. Carolins Windpocken bessern sich schon leicht, dafür ist sie zwischenzeitlich sehr launisch. Auch Catrin ist angestrengt vom Radfahren. Aber wir freuen uns aufs Legoland am nächsten Tag!
Di, 18.8.98: Legoland (Billund) Teil 1
Legolandtag! Der leichte Regen hat sich auf die Nacht beschränkt. Der Kartenverkauf an der Campinplatzkasse half uns, die Schlange am Eingang zu umgehen. |
Legoland, ein nie aufgegebener Kindertraum. Viele kind- und erwachsenengerechte Fahrgeschäfte, Eisenbahn, Hochbahn, Wildwasserbahn, Achterbahn, Autos, Riesenrad, Karussells. |
© Martin Taplick, 17.01.2002. Letzte Änderung am 13.04.2012