Radtouren
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Samstag, 31.07.04: Familientreffen Münchham
Ich habe den Nachmittag genutzt, um alleine eine Runde zu drehen. Ein Stück durchs Inntal auf Nebenstraßen, zum Schluss herauf bis Stubenberg, wohin Liese und Martin aus der Verwandschaft eingeladen haben. Zurück über den Berg nach Münchham.
Mit Rückfahrt nach Münchham 72,8 km, Durchschnitt 26,2 km/h (Ohne Gepäck und Hänger fährt das Rad fast von allein!)
Sonntag, 01.08.04: Münchham - Passau - Irring
Mittags nach großer Verabschiedungszeremonie fahren wir den Inntalradweg hinab. Nach ca. 25 km springt an der Bründlkapelle ein kleiner Getränke- und Kuchenstand mit ein paar schattigen Biertischen direkt auf den Radweg. Da können wir nicht einfach vorbeifahren und trinken einen erfrischenden Apfelmost. Nach einem kurzen Tipp eines Paares vom Nebentisch füllen wir unsere Wasserflaschen an der Quelle neben der Kapelle. Aha, daher der Name Brüdlkapelle. Danach weiter. In Schärding geraten wir in ein Stadtfest mit Bühne, Blasmusik und Bierausschank. Besonders beeindruckend ist allerdings ein Mercedes-Geländewagen mit Frankfurter Kennzeichen, der es minutenlang nicht schafft, aus seiner Parklücke herauszukommen, dafür seinen Motor aber laut aufheulen läßt.
Schnurgerade Deiche sind zwar landschaftlich wertvoll, aber auf die Dauer etwas eintönig zu fahren. Vor Passau haben wir zwischendurch sogar etwas Gegenwind, aber nur sporadisch. Wir erreichen Passau durch die schönen Gässchen des Innviertels und schieben nach Überquerung des Inns durch enge Altstadtgässchen bis zum Zusammenfluss von Donau, Inn und Ils. Die Kinder interessieren sich weitaus mehr für den Kinderspielplatz hier als für die drei Flüsse. Bei Sonne wirkt Passau viel hübscher als ich es in Erinnerung habe. Es ist schon nach 18 Uhr, wie gehen direkt ums Eck beim Griechen essen. Deswegen fahren wir erst entsprechend spät weiter, wir steuern einen Campingplatz 10 km weiter an. Die Idee mit der späten Ankunft war nachträglich gesehen wohl nicht die allerbeste, wir sind gereizt, geraten wegen einer Nichtigkeit in Streit, der erschreckend eskaliert. Schließlich fahren wir doch zum Campingplatz, wo wir unser Zelt bei beginnender Dunkelheit aufbauen.
71,99 km, Durschschnitt 17,19 km/h
Montag, 02.08.04: Irring - Roßfelden (Osterhofen)
Catrin
sagt, wir können heute bis Deggendorf fahren. Bei Sandbach wechseln wir
auf einer Fähre, die an einem Seil geführt wird, auf das rechte Donauufer.
Nach ca. 30 km in Endlau, einer Zusammenballung von drei Gehöften, rasten
wir an einer Bank. Unser Anblick weckt den Fürsorgetrieb der nächsten
Bäuerin, die uns mit frisch geschüttelten Äpfeln und Eis versorgt
- uns auch, nicht nur die Kinder! Dann folgen wir einer mustergültig beschilderten
Umleitung (wegen Deichbauarbeiten) bis zur Donaubrücke Winzer. Wir wollen
nach Deggendorf lieber die Fähre Niederalteich 9 km weiter nehmen. Endlich
am Fähranleger angelangt, stellen wir fest, dass die Fähre nur donnerstags
bis sonntags fährt. Jetzt erinnere ich mich auch an entsprechende Hinweise
kurz vor der letzten Brücke (die ja inzwischen 9 km zurückliegt) -
ärgerlicherweise nicht genau gelesen. Auf die Tageszeiten des Fährbetriebes
habe ich geachtet, aber die Wochentage übersehen. Wir sind nicht die einzigen,
kurz nach uns kommt ebenfalls eine Radlerin an, die zur Fähre will. Frustriert
machen wir Pause im Gasthaus "Zur Überfahrt", mit der womöglich
größten Sammlung von Kinderschaukeln in Niederbayern. Den weiteren
Weg versperrt das ausladende Isardelta, ein Umweg über Plattling würde
mehr als 25 km bis Deggendorf bedeuten. Wir fahren zurück zur Donaubrücke
nach Winzer, wo es einen Campingplatz in Roßfelden Nähe Osterhofen
geben soll. "Camping Meierhof" ist ein Bauernhaus mit Zeltplatz, einfach
bis primitiv, aber nett (nur 9€!). Wir fahren noch die 6 km ins Freibad
nach Osterhofen, nur kurz, weil es schon spät ist. Abendessen im Ort, wir
stolpern in einer Passage über ein Bistro mit italienischer Küche,
das sich als Glücksgriff erweist. Raffiniert gewürztes Gemüse,
qualitativ gutes Fleisch. Carolin bekommt Bruschetta, Johanna Knoblauchbrot.
Abends Small Talk mit Schweizer Familie, die mit drei Kindern (Trailerbike,
zwei eigene Räder, Hänger für Gepäck) schon seit Donaueschingen
dem Donauradweg mit Ziel Wien folgt.
65,35 km, Durchschnitt 17,59 km/h (Viele Kilometer für nix)
© Martin Taplick, 15.08.2004. Letzte Änderung am 09.03.2008